Stachelbeere

Herkunft

Der Stachelbeerkuchen von Oma ist für viele eine schöne Erinnerung aus der Kindheit, doch waren die schmackhaften Stachelbeeren für eine Weile etwas aus der Mode gekommen und aus vielen Gärten sogar ganz verschwunden. Zum einen wegen ihrer namensgebenden Stacheln, die einem die Ernte etwas verleiden können, vor allem aber wegen der Anfälligkeit des Strauchs für den Amerikanischen Stachelbeermehltau. Doch beide Probleme haben Züchter weitgehend in den Griff bekommen: Es gibt inzwischen viele Sorten, die gegenüber dem Pilz unempfindlich sind, und sogar einige nahezu stachellose Züchtungen. Dem Anbau der kirschgroßen Früchte mit dem charakteristischen säuerlich-erfrischenden Aroma steht also nichts mehr im Weg. Sie sind gesund und enthalten viele Vitamine – vor allem Vitamin C – sowie Mineralstoffe und Fruchtsäuren.

Die Stachelbeere, lateinisch Ribes uva-crispa, ist namensgebend für ihre botanische Familie, die Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Zu dieser gehören auch die Johannisbeeren. Aus der Kreuzung von Stachelbeere mit der nah verwandten Schwarzen Johannisbeere ist außerdem die Jostabeere hervorgegangen.

 

In Europa, Asien und Nordafrika ist die Urform der Stachelbeere weit verbreitet, auch in Nordamerika gibt es Stachelbeerarten. Wobei sich wie bei vielen Kulturpflanzen nicht mehr genau feststellen lässt, wo sie ursprünglich heimisch waren und wohin sie erst der Mensch gebracht hat. Die Urväter der Stachelbeere wachsen in lichten, meist etwas feuchteren Wäldern, an Waldrändern und in Hecken auf nicht zu trockenen Böden.

 

Standort und Boden

Stachelbeeren vertragen leichten Schatten, in praller Sonne hingegen besteht die Gefahr von Sonnenbrand an den Früchten. Etwas geschützt durch größere Gehölze, etwa Obstbäume, stehen sie ideal. Die Sträucher vertragen zwar tiefe Temperaturen im Winter, jedoch sollten sie nicht in spätfrostgefährdeten Lagen gepflanzt werden, da sie aufgrund ihrer frühen Blüte Schaden nehmen können. Der Boden sollte locker, humusreich und nicht zu trocken sein. Durchlässige Sandböden daher mit Humus anreichern. Ideal sind nährstoffreiche, mittelschwere Böden mit ausreichender Bodenfeuchtigkeit. Auf zu trockenen Standorten gedeihen die Sträucher nicht.

 

Befruchtung

Zwar sind die Blüten der Stachelbeeren zur Selbstbefruchtung fähig – die besten Erträge erzielt man jedoch, wenn zur Blütezeit reichlich Bienenflug herrscht und mehrere Stachelbeersorten nebeneinander wachsen.

 

Ernte und Verwertung

Stachelbeeren finden in der Küche – vor allem beim Backen – vielfach Verwendung. Aufgrund ihres besonderen, frisch-säuerlichen Aromas sind sie für die Zubereitung von Kuchen und Desserts beliebt. Zudem eignen sich Stachelbeeren bestens zum Einkochen von Kompott oder die Herstellung von Marmelade.

Je nach Verwendungszweck erntet man Stachelbeeren in unterschiedlichen Reifestadien: Grüne, noch nicht ausgewachsene Früchte eignen sich besonders gut zum Einkochen und als Kuchenbelag. Man pflückt sie Ende Mai bis Anfang Juni. Für Konfitüren und Gelees dürfen die Früchte etwas länger am Strauch hängen bleiben. Die Beeren sollten dann schon ihre endgültige Größe erreicht haben, aber noch fest sein. Wer die Früchte direkt verzehren will, sollte je nach Sorte bis Juli oder August warten. Dann werden sie weiß, schmecken deutlich süßer und erreichen ihr volles Aroma.

Quelle: mein schöner Garten

Fotos: pixabay (lizenzfrei)