DeutschWarendorfPresseberichte2020Schulung der Vorstände

Schulung der Vorstände

Nachfolger gesucht und
„Was sie schon immer über das Vorstandsamt wissen wollten“..(sollten)

Diese Themen standen auf der Agenda des diesjährigen Schulungstages des Bezirksverbandes Kreis Warendorf der Kleingärtner.   
Der Einladung waren 21 der 22 Vereine gefolgt und so freute sich Vorsitzender
Rolf Rosendahl über ein voll besetztes Vereinsheim des KGV Ennigerloh.
Die aufmerksamen Teilnehmer der Schulung
Fast jeder zweite Verein klagt über Probleme bei der Besetzung von Führungspositionen im Vorstand.
Neue Mitglieder für den Vorstand werden gesucht und großes Schweigen macht sich breit.
Der Ruf nach Wiederwahl ist einfach, aber irgendwann können oder wollen langjährige Mitglieder des Vorstandes nicht mehr.
Dann müssen neue Mitglieder gefunden werden, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Die Suche nach Nachfolgern im Vorstand sei aber nicht nur in den Kleingärtnervereinen ein Thema, sondern betrifft fast alle Vereine, so Rolf Rosendahl.
In seinem Referat führte er aus, dass zunächst mögliche Ursachen gefunden werden müssen, warum immer weniger Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Diese liege aber teilweise in den Vorständen selbst, denn oft warten Vereinsvorstände bis zum Schluss, um ein frei gewordenes Amt neu zu besetzen.
Wer erst in der Mitgliederversammlung nach einem Nachfolger für ein frei gewordenes Vorstandsamt sucht, wird wohl kaum jemanden finden, so Rolf Rosendahl.
Besser sei es, schon frühzeitig mit der Suche nach einem Nachfolger zu beginnen, wenn feststeht, dass ein Amtsinhaber nicht mehr weiter kandidiert.  
In vielen Vereinen, in denen langjährige hochengagierte Vorstände am Ruder sind, fühlen sich potenzielle Nachfolger schon deswegen überfordert, weil sie in derart große Fußstapfen nicht hineinpassen wollen.
Dann ist es sinnvoller, kleinere Aufgabenbereiche zu definieren, um Menschen, die willens sind ein Amt zu übernehmen, nicht zu überfordern.

Vor allen aber braucht ein Vorstand Menschen mit einer Vielfalt von Fähigkeiten und Perspektiven.
Ein Mitglied im Vorstand sollte ein Teamplayer sein, denn ein Vorstand besteht immer aus mehreren Personen.
Egoisten, die nur an ihren eigenen Vorteil denken, keine andere Meinung akzeptieren sind hier genauso fehl am Platz, wie Menschen die sich gar nicht einbringen und keine Arbeit leisten.
Auch Choleriker die sich bei einem anderen Vorschlag als den eigenen, gleich persönlich angegriffen fühlen, sind in einem Vorstandsteam nicht zu gebrauchen, so Rolf Rosendahl in seinen Ausführungen.

Damit die Teilnehmer ihre derzeitige Situation ermitteln konnten, wie es mit der Zusammenarbeit im eigenen Vorstand aussieht, hatte Rosendahl einen Fragebogen mit 19 Thesen zur Selbstanalyse erarbeitet, welcher durch ankreuzen beantwortet wurde.   
Anschließend wurde dieser anonym ausgewertet und dabei stellte sich heraus, dass es in den Vorständen derzeit eine gute Zusammenarbeit untereinander gibt.

Auf der Suche nach neuen Mitgliedern für den Vorstand sollte das Augenmerk auch auf bescheidene, unauffällige Personen gerichtet werden, welche sich bestimmt nicht von alleine melden würden, so der Vorsitzende.
Diese fühlen sich durch eine Anfrage vielleicht geehrt: Angefragt werden heißt für die betreffende Person, „Ich bin gefragt“.
Übrigens so machte Rosendahl deutlich, ist die häufigste Antwort auf die Frage, warum sich jemand nicht engagiert?
„Ich wurde nicht gefragt!“

Wenn neue Kandidaten gefunden sind, wollen diese wissen, welcher Zeitaufwand benötigt wird und welche Aufgaben bewältigt werden müssen.
Dabei müssen diese präzise über ihre Aufgaben und den Zeitaufwand aufklärt werden. 
Anhand von Beispielen aus der Praxis wurde abschließend ein positives Fazit gezogen und die Teilnehmer aus den Vereinen waren zuversichtlicher, zukünftig geeignete Nachfolger zu finden.

Nach einem leckeren Mittagessen stand das Thema: Was sie schon immer über das Vorstandsamt wissen wollten… (sollten), auf der Tagesordnung.
So stellte der Vorsitzende Fragen zu den verschiedenen Themenschwerpunkten, wie Allgemeine Fragen zum Vorstand, zur Vorstandssitzung, zur Amtszeit, zum Umgang mit den Vereinsgeldern, bis hin zur Vorstandsbesetzung.
Fast alle Antworten auf diese Fragen sind in der Vereinssatzung vorgegeben, so Rolf Rosendahl.   
So machte er deutlich, dass es ohne einen Vorstand keinen Verein gibt und eine Unterscheidung zwischen dem geschäftsführenden und erweiterten Vorstand nicht mehr gibt.
So wird der Verein als juristische Person nach außen durch den Vorsitzenden, seinen Stellvertreter, den Kassierer und den Schriftführer vertreten, aber alle anderen  Vorstandsmitglieder wie die Beisitzer, Fachberater sind bei Entscheidungen im Vorstand gleichberechtigt.
Darüber hinaus wurden Fragen wer eine Vorstandsitzung einberufen darf, wann der Vorstand beschlussfähig ist und was geschieht, wenn der gesamte Vorstand zurücktreten würde, erörtert.

Mit einer Aufgabenbeschreibung für alle Vorstandsmitglieder beendete Rolf Rosendahl diesen Schulungstag und wurde mit einem lang anhaltenden Beifall für seine Ausführungen belohnt.
Vorsitzender Rolf Rosendahl freut sich zum Ende seiner  Referate        
 

Rolf Rosendahl
(Vorsitzender)